time of lie
- Der Verhandlungscoach
- 21. Juli 2019
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Juli 2019
Veröffentlicht am 12. September 2015
Es geht nicht sosehr darum „WANN“ mich mein Verhandlungspartner anlügt bzw. eine „konstruierte Story“ benutzt, es geht vielmehr darum zu erkennen „WARUM“ er dies tut.
Das MOTIV hinter der Lüge ist oft der „Schlüssel“ zum auffinden einer Lüge/Konstruktion .
Ich verwende in meinen Seminaren gern den Begriff der "Konstruktion" statt "Lüge", es klingt doch viel netter, wenn mir meine Söhne eine "neue Wahrheit konstruieren", als wenn sie mich "anlügen"?!
Übrigens beginnt ein Kind bereits mit vier Jahren bewusst zu mogeln.
Wenn ich den (Zeit-) Punkt kenne (time of lie = Zeitpunkt der Lüge) bzw. das Motiv hinter der Lüge/Konstruktion erkenne, fällt es mir viel leichter diese zu entlarven, oder wie hat Paul Ekman bereits so treffend festgestellt:
„Die Wahrheit steht uns allen ins Gesicht geschrieben !“
Die Wahrheit ist: Wir alle lügen und dies sogar mehrmals am Tag. Das Spektrum der Unwahrheiten reicht dabei von Ausreden, Notlügen, Meineiden, Prahlerei, Heuchelei, Intrigen bis hin zur faustdicken Lüge. Nach einer Untersuchung der Universität von Massachusetts Amherst kam heraus, dass ca. 84 Prozent der Bewerber im Vorstellungsgespräch die Realität mindestens „modifizieren“. Vor allem extrovertierte Menschen nahmen es mit der Wahrheit im Jobinterview nicht so genau.
Premium gratis Premium gratis testen testen
Der amerikanische Psychologe John Frazer behauptet gar,dass jeder Erwachsene täglich im Schnitt rund 200 Mal lügt, mitgezählt allerdings auch jede „verfälschte/modifizierte“ Prahlerei.
Aber, warum lügen wir?
Vor allem aus vier Motiven heraus sagen wir die Unwahrheit:
41 Prozent lügen, um sich Ärger zu ersparen ("Dein Essen schmeckt prima!").
14 Prozent schummeln, um sich das Leben bequemer zu machen ("Morgen? Oh, da kann ich leider nicht!").
8,5 Prozent manipulieren, um geliebt zu werden ("Ich denke nur an dich!").
6 Prozent schwindeln aus Faulheit ("Ja sicher, hab ich daran gedacht!").
Wenn es um die Karriere geht, drücken 25 % der Männer und 12 % der Frauen
gerne mal ein Auge zu.
Seit meiner Trainerausbildung 2006 beschäftige ich mich intensiv mit Themen wie Körpersprache, Mimik und Gestik, speziell die Aspekte zum "Lügen erkennen" sind enorm vielschichtig, grundsätzlich gilt:
Wo verhandelt wird, da wird kommuniziert und somit auch gelogen.
Also Augen und Ohren auf, wir müssen unser "Inneres Radar" für körpersprachliche Signale "aufpolieren" und genau hinsehen und -hören.

Commentaires